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Urheberrecht… Ein persönliches Anliegen

Urheberrecht, Copyright, egal wie man es nennt, es erregt die Gemüter. Lange Zeit war ich dem gegenüber gleichgültig. Aus Faulheit oder Feigheit, möglicherweise auch aus reiner Ignoranz. Aber was habe ich eigentlich ignoriert? Die Tatsache dass die großen Werke dieser Welt geschützt gehören? Vielleicht die Möglichkeit eines unbekannten Autors mit seinem Werk zu Ruhm, Ehre und vorallem Geld zu kommen? Nein, wohl kaum. Es war eher mein gesunder Menschenverstand der mich daran gehindert hat, einer Diskussion beizuwohnen die so stark Politisiert und Polemisiert wurde, dass Normalbürger nur als „Depp“ dastehen kann.

In der ganzen Diskussion hat sich niemand Gedanken darüber gemacht, wie die Konstrukte (Bücher, Musik, Games) konsumiert werden. Keiner der Urheber die sich darüber auslassen, dass man vielleicht ihre Werke stehlen könnte, hat sich Gedanken darüber gemacht, was mit all den kleinen Werken passiert die in den Kellern ihrer Verlage, Labels, Publisher und Co liegen. Werke für die einst ein kleiner Urheber fast nichts bekommen hat. Warum sollten sie auch? Sie haben abgeliefert und dürfen nun kassieren. Aber sie sind nicht Schuld. Schuld daran ist eine Marktwirtschaft die daran interessiert ist einen Status Quo aufrecht zu halten. Geld verdienen mit den dem geringstmöglichen Aufwand. In dieser Marktwirtschaft ist niemand daran interessiert, den Konsumenten so zu bedienen wie er es möchte. Sondern die Güter so präsentieren wie es für sie am günstigsten, einfachsten und rentabelsten ist.

Quelle:http://gaming.justnetwork.eu

Zwar nehmen wir als Kunden den Umweg ins Kino auf uns um einen Film zu sehen, bezahlen dabei noch viel Geld, aber zu hause möchten wir Filme doch einfach nur mal ansehen. Video on Demand ist dabei noch immer recht teuer und es macht einfach keinen Sinn für eine virtuelle Leihe vier Euros für einen Film zu bezahlen der auf DVD nur noch einen Euro kostet, aber nicht mehr erhätlich ist, weil keiner das Ding mehr auflegt. Die Musikindustrie war schon etwas cleverer. Die Musik an sich ist noch immer nicht billiger geworden, aber dafür hat man wenigstens die Möglichkeit nur die Lieder für ein paar Cent zu kaufen, die man auch wirklich haben möchte. Tja und bei den klassischen Büchern ist es in Deutschland mal gleich vorbei. Die Buchpreisbindung verhindert, dass man digitale Werke für wenig Geld kaufen kann. An sich nichts schlechtes wird jedoch schon alleine durch den Begriff „Digital“ ad absurdum geführt.

Also einfach alles Downloaden? Ich glaube, DAS wäre wohl die absolut schlechteste Idee. Die Gemüter sind dabei eh schon am Kochen. Ich für meinen würde am liebsten alle dazu auffordern die Güter zu boykottieren. Ein unmögliches Unterfangen. Niemand ist daran interessiert seine Vorlieben aufzugeben. Lieber geht man den illegalen Weg, statt dem Hersteller seine Unzulänglichkeiten entgegenzuschreien. Ich schränke ein. In der Videospielszene wird es schon getan. Auf was ich jedoch hinaus will ist, dass wir als Konsumenten endlich lernen müssen konsequent zu sein. Ein ehrlicher Verzicht ist sinnvoller als eine (Raub)kopie. Die Hersteller kriminalisieren lieber ihre Kunden als ihnen wirklich entgegenzukommen. Ein illegaler Download spielt ihnen in die Hände und verkapselt neue Produkte nur noch mehr.

Die Möglichkeiten uns als Kunden entgegenzukommen sind denkbar einfach und der erste Schritt wäre die verkürzung der Puplikationswege. Das Recht an seinem Schaffen zu verdienen soll nicht verloren gehen. Die Rechte an der Nutzung müssen neu besprochen werden. Eine Reform von Urheberrecht und Vertriebsplattformen würde ganz neue Möglichkeiten des Konsums schaffen. Die Nutzung von Bild und Tonmaterial im nichtkommerzielen Bereich würde die vorherrschende Überkriminalisierung von kleineren Blogs verhindern. Kindergärten, Schulen Freizeitzentren müssten die GEMA nicht mehr fürchten. Also was bitte ist daran falsch?

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