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Pen & Paper in Bits & Bytes

Rollenspiele üben von jeher auf einen eignen Reiz auf den landläufigen Nerd aus. Die Verkörperung von etwas oder jemand anderem in einer anderen Welt ist eine einzigartige Verlockung für all jene die auf der Suche nach etwas anderem sind. Etwas das nicht nur aus Party und Oberflächlichkeit besteht. Nun soweit die Theorie. Letztlich ist ein Rollenspielabend eigentlich genauso, nur die Rahmenhandlung ist abweichend. Als Pen & Paper Spieler und LARPer hat man dann doch schon ähnliche Erfahrungen wie auf der Studentenparty an der Uni. Doch darauf will ich eigentlich hinaus. Denn heute geht es eher um die Essenz der Spiele. Die Welt. Die Geschichten. Wie all das in Bits und Bytes gegossen wird/ wurde. Schon in der frühen Phase der Computer hatten Spieler das Bedürfnis ihre geliebten Welten in eine neue Form zu bringen. Mittelerde war so ziemlich das erste Opfer. Elfen, Orks, Zwerge, Menschen und Zauberer waren die Helden für Drachen und Böse Magier verseuchte Fantasy Reiche. Mit D&D Regelwerk in Form gebracht war die Evolution nicht aufzuhalten. D&D war und ist wohl unangefochten an der Spitze was Umsetzungen von Pen & Paper Regelwerken angeht. Eigentlich schade, denn mit heutiger Technik wären da noch einige Systeme die man umsetzen könnte. Schließlich wurden viele bekannte Computerrollenspiele in P&P umgesetzt. Da D&D ein ziemlicher Erfolg durch alle Zeitalter war (einige Ausreißer ausgenommen) und auch Online eine Pionierstellung inne hält, stellt sich die Frage was ist mit den anderen? Gibt es abseits noch wirklich nennenswerte Systeme auf Rechnern und Konsole? Das Schwarze Auge, Deutschlands Antwort auf Dungeons and Dragons hatte mit der Nordland Trilogie international einen Achtungserfolg, konnte jedoch nicht zum amerikanischen Bruder aufschließen. Die Welten in D&D waren zu viele, zu groß und boten für alle etwas. Etwa Ravenloft für die Horrorfans beispielsweise. Das passende Spiel dazu (eigentlich Spiele, aber wird den kleinlich sein) war leider nicht ganz so gut. Überhaupt sind die Meisten eher Mau, was jedoch auch an der Erwartungshaltung der Fans liegt. Im Umkehrschluss muss man jedoch auch erwähnen, dass erst diese Fans einige Projekte über Pushen, ja sogar retten können. Vampire Bloodlines lebt noch heute von seinen Fans, die es mit Liebe und Hingabe pflegen und patchen. Aus einigen Systemen wurden seltsame Hybridformen oder Strategieableger. Shadowrun für SNES und Mega Drive, zwei komplett unterschiedliche Versionen und Interpretationen des beliebten Cyberpunkregelwerks. Das SNES setzte auf ein Action-Adventure mit aufgedocktem Rollenspiel während Shadowrun auf dem Mega Drive ein Action-Rollenspiel Stgrategieeinlagen vorherrschten. Beides grandiose Spiele, beide am Herzen der Vorlage vorbei. Einige Spiele versuchten daher etwas anderes. Einen echten Rollenspielmodus für Menschen. Quasi eine computergeneriertes Board das von einem Menschen gesteuert und von Menschen bespielt wird. Eine der coolsten Vorlagen stammte aus Vampire the Masquerade: Redemption. Dort konnte einer den Dungeonmaster mimen, während seine Mitspieler versuchten dem Geheimnis des Dungeonmasters auf die Spur zu kommen. So konnte der Meister auch NPCs übernehmen um zu Improvisieren. Auch Neverwinter Nights hatte ein ähnliches System. Das etwas neuere Sword Coast Legends versuchte dies zum Kern zu machen, scheiterte jedoch. Betrachtet man den Markt so erscheint es einem, dass an den klassischen Regelwerken kaum noch Interesse besteht. Jedoch stimmen mich Spiele Tides of Numenera zuversichtlich.