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Rollenspiele einmal anders – F.I.S.T.

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Die 80er und 90er waren, was Rollenspiele, fernab der Norm angeht schon ziemlich lustig. Die J-RPG Kopffüßer wurden in Final Fantasy erfunden. Dungeon Crawler gab’s jetzt auch in 3D (okay, okay es war noch nicht mal 2,5D). Im Pen und Paper Lager gab’s noch mehr Auswahl und LARP entwickelte sich nun auch außerhalb vom Unigelände.

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In dieser Zeit versuchten viele Nerds auch neue Wege das Rollenspielerlebnis in neue Sphären zu hieven. Mail-RPG’s wurden nun auch in Deutschland gespielt und dass gar nicht mal so unerfolgreich. Dennoch gibt’s immer einen der den Vogel abschießt. Steve Jackson, bekannt von vielen Einzelspieler-Abenteuerbüchern wie der „Einsame Wolf“ oder „Space Traveller“ – mein Lieblingsabenteuer ist ja immer noch „Das Höllen Haus“ – hatte 1988 eine tolle Idee. Rollenspiele am Telefon. Auf die Idee kam er durch die elektronischen Astroansagen, welche Computergesteuert den Anrufen die Zukunft mitteilten. Er nutzte die Tonauswahlmöglichkeiten der Telefone um den Spielern so die Möglichkeit zu eröffnen ihre Pfade zu wählen, der Rest lief dann automatisch. Dieses telefonische Abenteuerspielbuch nannte er F.I.S.T. – Fantasy Interactive Scenarios by Telephone. In Deutschland lief der Service über natürlich über die Telekom und diese verlangten nur etwas mehr als für einen Anruf im Nahbereich. Dafür existierte der Service auch

Begleitendes Spielmaterial zum Einstieg

Begleitendes Spielmaterial zum Einstieg

nicht besonders lange. Eigentlich wollte ich ja eine alte Werbung aus dem Amiga Joker im Artikel anhängen, aber leider finde ich die Ausgabe nicht. Ich verspreche ich werde es nachholen sobald ich entsprechende Ausgabe wiedergefunden habe. Jedenfalls ist es überraschend, dass dieses zweiteilige Kuriosum (in DE erschien nur der erste Teil) tatsächlich fast vier Jahre überlebt hat. Vor allem wenn man sich überlegt, dass man eigentlich nur anruft, seinen Helden registriert und dann und wann einfach einen der Knöpfe am Telefon drückt. Gut es gab auch einen Highscore (!?) und tatsächlich eine Art Schnellspeichersystem. Dennoch, F.I.S.T. ist und bleibt eher eine Ausnahmeerscheinung, über die man wenigstens einmal hier im deutschsprachigen Raum gesprochen haben sollte. Steve Jackson ist nicht umsonst eine Legende in der Rollenspielergemeinschaft.